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Johannis-Segen in Aremberg: Wein, Glaube und gelebte Tradition

Großen Anklang mit etwa 50 Besuchern fand am 27.12.2025, dem Fest des Evangelisten Johannes, in der Vorabendmesse in Pfarrkirche in Aremberg mit einer Weinsegnung, die ungewöhnlich war.
Weinsegnung in Aremberg
Datum:
29. Dez. 2025
Von:
Rita Römer-Moch
Johannesfigur in Aremberg

Über der rechten Seitentür des Hochaltars befindet sich eine überlebensgroße Statue dieses Heiligen, der einen Kelch in der Hand hält und mit der anderen Hand den Segen darüber spendet. Aus dem Kelch kommt eine Schlange.
Viele Kirchenbesucher haben sich schon oft gefragt, was es mit der Schlange im Kelch auf sich hat. Dies wurde nun anhand eines Interviews mit dem Johannes (alias Pfarrer Andreas Paul) erläutert. Anstatt einer Predigt wurde er von einem Mitglied der Kirchengemeinde dazu befragt. Der heilige Johannes erzählte, das er damals auf seinen Missionsreisen in Kleinasien gezwungen wurde, in einem heidnischen Tempel zu opfern. Als er sich weigerte, gab man ihm einen Kelch mit vergiftetem Wein mit dem Befehl, diesen auszutrinken. Johannes bat Gott um Hilfe, schlug das Kreuzzeichen über dem Wein und trank, ohne zu sterben.
Der Brauch der Weinsegnung entstand im Mittelalter; man trank während des Jahres den gesegneten Wein zu bestimmten Anlässen, z. B. bei Krankheiten, zu Abschieden, zu Festen usw. Johannes erklärte den Anwesenden, dass gesegnete Wein ein Zeichen dafür sein soll, dass Glaube und Nächstenliebe im Alltag sichtbar sein soll.
Zum Schluss durfte jeder, der wollte, einen Schluck des gesegneten Weins aus dem Kelch trinken und erhielt dazu den Johannis-Segen „Trink die Liebe des heiligen Johannes“. Dann folgte noch ein fröhliches Beisammensein mit dem restlichen gesegneten Wein.